Die Essenz gottesdienstlicher Handlungen und die Bedeutung der Annäherung an Allah
“Die allgemeine Bedeutung der Annäherung durch gottesdienstliche Handlungen ist, die Zeit mit Taten auszufüllen, entsprechend dem, was zur Zeit passt, seien es Pflichten oder freiwillige Handlungen oder irgendetwas von guten Taten, beginnend mit allen Formen der Selbstbeherrschung durch Meiden des Verbotenen und Verwerflichen und allen Formen der Zierde, wie Rezitation des Korans, Gedenken Gottes des Erhabenen und Bemühung um Befolgung der Sunna Seines Propheten – Allahs Segen und Friede auf ihm – usw. Dies ist vielfältig. Bist du schon einmal an einen naturbelassenen Ort gegangen mit Bäumen, die ihre Zweige von grünen Höhen über blühende Wiesen strecken, mit Bächen frischen Wassers und Wasserfällen, Seen, Fischen und seltsamen Vögeln verschiedenster Formen und Farben? Bist du dann auf die Höhe zwischen den Bäumen gestiegen und hast in den reinen Raum geschaut? Wehte dir da nicht ein Hauch entgegen mit wunderbaren Klängen, erfüllt mit einem Duft wie der des Paradieses, der dein Herz mit undeutlicher Schönheit erfüllt? Öffneten sich dann nicht deine Lungen weit und schlug deine Brust vor Sehnsucht, den süßen Hauch jenes erquickenden Windes einzusaugen wie ein durstiger Liebender nach der Vereinigung?Etwas davon gleicht der Wonne des Gottesdienstes, etwas davon gleicht der Annäherung, wenn man gottesdienstliche Handlungen vollzieht und mit Vereinigung und Huld belohnt wird. Du musst nur mit dem Rang des Gewahrseins in den Gottesdienst eintreten, um zu sehen! Und den Zustand der Vergesslichkeit von deinen Augen vertreiben! Denn er ist der Grund für die Erstarrung der Taten. So nähere dich! Nähere dich! Denn die Annäherung ist ein bezeugter, gegenwärtiger Gottesdienst. Die guten Taten sind unbegrenzt, doch die vorzüglichsten sind die Säulen des Islam und seine Pflichten, gefolgt von den freiwilligen guten Taten. Viele Menschen sagen: Das sind gewöhnliche Taten! So finden sie kaum Wonne und Schönheit darin, außer ein wenig. Das Problem ist nur, dass sie sie verrichten, ohne sich durch sie zu nähern!”
Farid al-Ansari, Jamaliyyatu ad-Din S. 266