Mustafa Kemal Atatürks Transformation der Türkei: Eine Darstellung einiger seiner Reformen
1. Abschaffung des Kalifats: Atatürk schaffte im Jahr 1924 das islamische Kalifat ab, das als geistliches Oberhaupt der muslimischen Gemeinschaft angesehen wurde. Dies beendete eine lange Tradition islamischer politischer Führung in der Region.
2. Einführung des laizistischen Staates: Atatürk erklärte die Türkei zu einem laizistischen Staat, was bedeutet, dass Religion und Staat getrennt sind. Dies bedeutete auch die Beseitigung von religiösem Einfluss auf die Politik.
3. Abschaffung des Scharia-Gerichtssystems: Atatürk ersetzte das islamische Scharia-Recht durch ein auf dem Schweizer Zivilgesetzbuch basierendes Rechtssystem.
4. Änderung des Bildungssystems: Atatürk führte ein einheitliches Bildungssystem ein, das unter staatlicher Kontrolle stand und die religiösen Schulen (Madrasas) ersetzte.
5. Verbot religiöser Kleidung in öffentlichen Einrichtungen: Atatürk führte ein Verbot für religiöse Kleidung in öffentlichen Einrichtungen ein, einschließlich des Fes, der traditionellen Kopfbedeckung der Männer.
6. Einführung des Gregorianischen Kalenders: Atatürk ersetzte den islamischen Lunarkalender durch den international anerkannten gregorianischen Kalender.
7. Übernahme des lateinischen Alphabets: Atatürk führte das lateinische Alphabet ein und ersetzte das arabische Schriftsystem, das in der Türkei verwendet wurde.
8. Einführung der religiösen Kontrolle mit der Aufgabe den Islam in der Türkei zu überwachen und zu kontrollieren.
9. Türkisierung des Gebetsrufs: Im Jahr 1932 führte die türkische Regierung eine Reform durch, nach der der Adhan (der islamische Gebetsruf) auf Türkisch statt auf Arabisch rezitiert wurde. Diese Änderung wurde in der Hoffnung vorgenommen, die türkische Sprache zu stärken und den Einfluss der arabischen Sprache zu begrenzen. Diese Reform war jedoch umstritten und wurde 1950 wieder rückgängig gemacht.
10. Förderung der westlichen Kleidung: Atatürk förderte die westliche Kleidung sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Er selbst trug immer westliche Anzüge in der Öffentlichkeit und förderte den Hut als Alternative zum traditionellen Fes. Für Frauen förderte er den westlichen Stil der Kleidung als Zeichen der Emanzipation.
11. Sprachreform: Neben der Einführung des lateinischen Alphabets, startete Atatürk auch eine umfassende Reform der türkischen Sprache, um arabische und persische Lehnwörter zu entfernen und durch türkische Äquivalente zu ersetzen.
12. Abschaffung der osmanischen Titel und Adel: Atatürk führte ein Gesetz ein, das die osmanischen Titel und den Adelsstand abschaffte. Jeder Bürger der Türkei erhielt einen Familiennamen nach westlichem Muster.
13. Abschaffung religiöser Symbole: Atatürk nahm religiöse Symbole und Ausdrücke aus dem öffentlichen und politischen Leben. Dies betraf auch die staatlichen Institutionen, wo religiöse Zeichen und Symbole entfernt wurden.
14. Einführung des Hutgesetzes: Im Jahr 1925 führte Atatürk das sogenannte Hutgesetz ein. Dieses Gesetz machte das Tragen von Hüten im westlichen Stil zur Pflicht und verbot gleichzeitig das Tragen von traditionellen religiösen Kopfbedeckungen wie dem Fes im öffentlichen Leben.
15. Regulierung religiöser Feiertage und Riten: Atatürk regulierte und kontrollierte die Ausübung religiöser Feiertage und Riten. Einige traditionelle islamische Feiertage wurden abgeschafft und durch nationale Feiertage ersetzt.
16. Einschränkung der Rolle der religiösen Führer: Atatürk schränkte die Rolle der religiösen Führer in der Gesellschaft ein und entfernte sie aus den politischen und rechtlichen Institutionen des Landes.
17. Verbot der Polygamie: Atatürk verbot die Polygamie, eine Praxis, die im Islam erlaubt ist, und setzte stattdessen das Modell der monogamen Ehe durch.
18. Einführung eines neuen Strafgesetzbuchs: Im Jahr 1926 wurde ein neues Strafgesetzbuch nach dem Vorbild des italienischen Strafgesetzbuchs eingeführt, das die Scharia vollständig ersetzte.