Der Vorsatz eine Sünde zu begehen

Der Vorsatz eine Sünde zu begehen wird in 5 Arten untergliedert.


1. Al-Hāǧis: Das ist der bloße flüchtige Gedanke, über den der Mensch keine Kontrolle hat.
2. Al-Ḫāṭir: Der flüchtige Gedanke wird „eingefangen“ und kursiert intensiver in den Gedanken.
3. Ḥadīṯun-Nafs: Schwanken ob man tun soll oder nicht ohne irgendein Übergewicht in einem der beiden Gedanken.
4. Al-Hamm: Überwiegen des Willens die Sünde zu tun wobei ein schwacher Teil des Selbst dagegenspricht.
5. Al-ʿAzm: Das ist der feste Entschluss die Sünde zu begehen.

Jetzt zu der Beurteilung der Arten:


1. Dafür wird man mit Konsens der Ahlul-ʿIlm nicht zur Rechenschaft gezogen, da diese nicht in der Macht des Menschen stehen. Die al-Aḥkām at-Taklīfiya beziehen sich nur auf vorsätzlichen, willentlichen Taten.


2-3. Diese kann man zwar beseitigen aber dennoch werden sie dem Menschen nicht als Sünden angerechnet. Im Ḥadīṯ lautet es: „Allāh blickt üb den Ḥadīṯun-Nafs meiner Gemeinschaft hinweg, wenn sie dies nicht umsetzen oder in den Mund nehmen“ (al-Buchārī und Muslim)


4. Davon wird das Gute als eine gute Tat festgehalten, selbst wenn er diesen Willen nicht umsetzt. Das Schlechte davon wird nicht notiert. Im Ḥadīṯ von ʿAbdullāh ibn ʿAbbās: Der Gesandte Allāhs sws. sagte: „Wer etwas Gutes beabsichtigt (hamma bi ḥasana) und es nicht durchführen konnte, dem hat Allāh dies bei Sich als volle gute Tat angerechnet. Hat er es durchführen können, dann rechnet Allāh ihm dies bei Sich als zehn gute Taten, bis zum Siebenhundertfachen und bis zum vielfachen (davon), an. Und wer etwas Schlechtes beabsichtigt, es aber nicht durchgeführt hat, dem wird dies als vollendete gute Tat bei Allāh, dem Erhabenen, angerechnet. Hat er diese schlechte Tat jedoch ausgeführt, so rechnet Allāh ihm dies als eine einzige schlechte Tat an.” (al-Buchārī und Muslim)


5. Der feste Entschluss eine Sünde zu begehen ist eine Sünde. Dies lässt sich unter anderem aus dem folgenden Ḥadīṯ von Abū Bakrah ableiten: Der Prophet sws. sagte: “Wenn zwei Muslime aufeinander losgehen, indem sie ihre Schwerter aufeinander richten, dann kommen alle beide, der Mörder und der Ermordete, ins Höllenfeuer.” Daraufhin sagte ich: “Oh Gesandter Allāhs: Für den Mörder ist das verständlich. Warum aber der Ermordete?” Er antwortete: “Er war auch darauf aus, seinen Gefährten zu töten.” (al-Buchārī und Muslim)


Anmerkung: Den Entschluss zu fassen eine große Sünde zu begehen ist zwar selbst eine Sünde aber dennoch nicht in der Schwere der Sünde selbst.


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