Was für eine Eigenschaft Gottes gilt, das lasse auch für die Andere gelten (al-Istiwāʾ)

Was für eine Eigenschaft Gottes gilt, das lasse auch für die andere gelten (al-Istiwāʾ)

 

Gott hat ein Wesen im eigentlichen Sinne, und auch der Mensch hat ein Wesen im eigentlichen Sinne, aber Sein Wesen ist nicht wie das der Geschöpfe. Und genauso kommt Ihm auch [das Attribut des] Wissens, des Hörens und des Sehens im eigentlichen Sinne zu, und auch dem Menschen kommt [das Attribut des] Wissens, des Hörens und des Sehens im eigentlichen Sinne zu, wobei sein Wissen, sein Hören und sein Sehen nicht wie das Wissen Gottes und Sein Hören und Sehen ist. Und Gott verfügt über [das Attribut] der Rede im eigentlichen Sinne, und der Mensch verfügt über [das Attribut] der Rede im eigentlichen Sinne, die Rede des Schöpfers ist jedoch nicht wie die Rede der Geschöpfe. Und Gott kommt das Sich-Erheben über den Thron zu, und auch dem Mensch kommt das Besteigen eines Schiffes (istawā ʿalā l-fulk) zu.
Der Istiwāʾdes Schöpfers ist jedoch nicht wie der Istiwāʾder Geschöpfe, denn Gott ist weder abhängig von einer Sache, noch bedarf er einer Sache, vielmehr ist Er über alle Dinge erhaben. Gott trägt den Thron und die Träger des Throns und hält die Himmel und die Erde, sodass sie nicht vergehen. Wer also glaubt, dass sich die Aussage der führenden Gelehrten, dass Gott sich im tatsächlichem Sinne über den Thron erhoben habe, notwendigerweise ergebe, das sein Istiwāʾ wie der Istiwāʾ des Menschen auf ein Schiff oder auf ein Reittier sei, der muss auch annehmen, dass ihre Aussage, dass Gott über das Attribut des Wissens, des Hörens, des Sehens und des Redens im eigentlichen Sinne verfügt, notwendigerweise bedeutet, dass Sein Wissen, Sein Hören, Sein Sehen und Sein Reden wie das der Geschöpfe ist.

[Irbīlīya, Maǧmūʿ al-Fatāwā 5/198]